Am 27.Januar findet alljährlich der „Erinnerungstag im deutschen Fußball“ an die Opfer des Nationalsozialismus statt. Diesen Tag nehmen jugendliche Fans der Aktiven Fanszene des FSV Frankfurt zum Anlass, um einem der wichtigsten Menschen in der Geschichte ihres Vereins zu gedenken und ein Zeichen gegen Antiosemitusmus zu setzen.

Alfred J. Meyers war Präsident des FSV von 1929-1933. In seiner Amtszeit zog der Verein von der Seckbacher Landstraße an den Bornheimer Hang, wo eines der modernsten Fußballstadien Europas der damaligen Zeit entstand. Der „Bornheimer Hang“ ist auch noch heute Heimstätte des FSV und Synonym für die familiäre Verbundenheit des Vereins zu seinen Fans und zum Frankfurter Stadtteil Bornheim.

Meyers, der jüdischen Glaubens war, konnte die Früchte seiner Arbeit nach der Einweihung des Stadions nicht mehr miterleben. Auf Beschluss der herrschenden Nationalsozialisten wurden jüdischen Sportlern, Funktionären und Mitgliedern das Wirken in den Vereinen verboten. Präsident Meyers wurde für abgesetzt erklärt und die Nazis übernahmen auch die Kontrolle über den Verein FSV. Um weiterer Verfolgung zu entgehen, musste Meyers in die USA fliehen. Um weiterer Verfolgung zu entgehen, musste Meyers in die USA fliehen. Erst in den 50ger-Jahren kehrte Meyers nochmals an den Ort seiner früheren Frankfurter Wirkungsstätte zurück, ehe er 1956 in den USA verstarb.

Über 6 Millionen jüdische Menschen, Sinti und Roma, Menschen mit Behinderung, Homosexuelle und Menschen, die nicht der Ideologie des Naziregimes entsprachen, wurden ermordet.

Ohne Meyers gäbe es heute kein Stadion am Bornheimer Hang. Diese Erinnerungstafel soll zusammen mit der Gedächtniswand auch ein Mahnmal sein, damit sich dieser dunkle Abschnitt deutscher Geschichte nie wieder ereignen kann.

„Wir haben als FSV Fanprojekt sehr gerne diese Initiative aus der Aktiven Fanszene unterstützt und gefördert. Antisemitismus im Sport und in der Gesellschaft sind leider ein wieder zunehmendes Problem. Mit dem Gedenken an FSV Präsidenten Meyers wird Jugendlichen deutlich gemacht, dass die Nazi-Zeit kein abgeschlossenes, abstraktes Kapitel aus dem Geschichtsunterricht ist. Was damals geschah ist auch heute noch von großer Bedeutung und Teil des Alltags“, so Peter Heering, Leiter der sozialpädagogischen Einrichtung. 

Ergänzend zur weithin sichtbaren Erinnerungswand und einer Gedenktafel werden auf einer Internetseite weiterführende Informationen zu Meyer’s Wirken im FSV Frankfurt und den Holocaust angeboten. Interessierte Besucher des Ostparks können hierauf über einen QR Code auf der Gedenktafel mit ihrem Mobiltelefon direkt darauf zugreifen.

Für das Frühjahr 2022 ist in einer Zusammenarbeit mit der Initiative „Zusammen1“, Makkabi Frankfurt und dem Sportverein Gudesding – der in unmittelbarer Nachbarschaft des Fanprojekts selbst vor einigen Jahres Opfer antisemitischer Angriffe wurde – die Einrichtung eines interaktiven Lehrpfades rund um den Ostpark, den Bornheimer Hang und den Stadtteil Bornheim geplant.

Die einzelnen Stationen dieser modernen Version einer „Schnitzeljagd“ wird sich besonders an Schulklassen und Jugendliche aus den umliegenden Stadtteilen richten.

Weiterführende Links:

Erinnerungsseite für Alfred J. Meyers

Link zur Initiative Zusammen1

Link zur Initiative „Nie wieder!“