FSV Präsident 1928 – 1933

Mit Alfred J. Meyers soll hier nicht nur dem ehemaligen Präsidenten des FSV Frankfurt, sondern gleichzeitig auch dem „Vater des Bornheimer Hangs“ ein Denkmal gesetzt werden.

Alfred J. Meyers übernahm im Jahr 1928 das Amt des Vorsitzenden des Vereins von Dr. David Rothschild, unterstützte den FSV Frankfurt aber auch zuvor mit großzügigen finanziellen Spenden. Diesen finanziellen Zuwendungen ist es zu verdanken, das der FSV Frankfurt bereits in den 1920er Jahren Spieler und Trainer aus dem Ausland, etwa aus England, Schweden oder Norwegen beschäftigen konnte und somit starke und konkurrenzfähige Kader stellen konnte.

Der „Vater des Bornheimer Hangs“

Als Vereinspräsident knüpfte Meyers nahtlos an die Errungenschaften und Modernisierungen seines Vorgängers Dr. David Rothschild an. Unter der Führung der beiden Präsidenten und Geschäftsmänner wurde der FSV Frankfurt modernisiert und auf professionelle Beine gestellt. Ein Zustand, der in damaligen Zeiten nicht alltäglich war.

Als eine dieser Errungenschaften gilt die Einweihung und der Bau des Stadions am Bornheimer Hang, in welchem der FSV Frankfurt noch immer seine Heimspiele austrägt. Unter der Präsidentschaft von Alfred j. Meyers wurde das Stadion 1931 eingeweiht und galt zu damaliger Zeit als eine der modernsten Sportstätten in Europa.

Von Bornheim an den Bornheimer Hang

Zuvor war das Stadion an der Seckbacher Landstraße, dass etwa auf Höhe der heutigen U-Bahnstation der Linie U4 lag, die Heimstätte des FSV Frankfurt. Bereits in den 20er Jahres wurde es dort jedoch zu eng für den damals erfolgreichsten und zuschauerstärksten Fußballverein Frankfurts.

Fußball wurde zum Publikumsmagnet und der FSV Frankfurt feierte mit dem Einzug in das Endspiel um den Tschirmer Pokal – der Vorläufer des heutigen DFB Pokals – im Jahr 1924 einen seiner größten sportlichen Erfolge.

Vertreibung und Übernahme durch die Nationalsozialisten

Mit dem sogenannten „Arisierungserlass“, der auf Beschluß der Nationalsozialisten am 1.April 1933 in Kraft trat, wurde Menschen jüdischen Glaubens die Mitgliedschaft und Tätigkeit im deutschen Sport verboten.

So konnte Meyers die Früchte seiner Bestrebungen und Modernisierungen nicht mehr selbst ernten und als Präsident miterleben. Bereits im Februar 1933 wurde er durch die Machthabenden abgesetzt.

Um der weiteren Verfolgung durch die Nazis zu entgehen, floh Meyers 1933 in die USA, wo er 1956 verstarb. Seine Nachfahren leben heute noch dort.

Flucht, Vertreibung, Mord

Aber nicht alle jüdischen Sportler:innen und verfolgte Menschen hatten die Möglichkeit zur Flucht.

Sie fielen der Ermordung im Holocaust zum Opfer. Am Ende wurden über 6 Millionen jüdische Menschen, Sinti und Roma, Menschen mit Behinderung, Homosexuelle und Menschen, die nicht der Ideologie des Naziregimes entsprachen, ermordet

Auch an diese Menschen soll mit der Gedächniswand erinnert werden und dazu beitragen, dass solch unmeschliches Leid durch Tod nie wieder geschehen kann.

Die Erinnerung bewahren

Im Jahr 2022 wurde auf Initiative von jugendlichen Fans des FSV Frankfurt gemeinsam mit dem Fanprojekt ihrem Präsidenten Alfred J. Meyers diese Gedächniswand erichtet.

Sie steht dabei auch stellvertretend für die vielen bislang unbekannten jüdischen Vereinsmitglieder des Fußballsportvereins, die den Verein auf Druck des Naziregimes verlassen mussten und die wahrscheinlich während des Holocaust ermordet wurden.

Beim FSV ist kein Platz für Rassismus!

Bereits im Jahr 2019 zeigte die Aktive Fanszene des FSV Frankfurt mit einer großen Choreographie während des Derbys gegen Kickers Offenbach, dass jede Form von Rassismus und Diskriminierung – insbesondere Antisemitismus und Homophobie – im Stadion am Bornheimer Hang keinen Platz haben.